Der Aufgabenbezogene Informationsaustausch (AI) ist eine moderierte Gruppenarbeit zur Gestaltung und Optimierung von Arbeitsprozessen, der Arbeitsorganisation, Arbeitsbedingungen und/oder Arbeitsinhalten unter Einbezug der betroffenen Mitarbeiter.
Das Verfahren hat sich sowohl in klein- und mittelständischen Unternehmen als auch in Großunternehmen bewährt und erzielte Effekte konnten empirisch nachgewiesen werden (Neubert & Tomczyk, 1986; Schaper, 2000; Schuler, 2001; Sonntag & Schaper, 2001; Wetzstein, Jahn & Hacker, 2003).
Die Einsatzmöglichkeiten des AI sind vielfältig. Der AI kann für Analysezwecke, für die Lösung von Problemen, sowie für die daraus resultierende Umsetzung von Veränderungsmaßnahmen, genutzt werden.
Es geht dabei um:
- ein gemeinsames Ziel, nämlich die Lösung des Problems,
- das Identifizieren der Ursachen von Problemen,
- die Sammlung und den Austausch von Informationen,
- die Entwicklung von gemeinsamen Ideen und Lösungsvorschlägen sowie
- deren Umsetzung.
Voraussetzungen
- Veränderungswille im Unternehmen
- grundsätzliche Offenheit für partizipative Problembearbeitung
Gruppenzusammensetzung
6 bis 12 Teilnehmer:
- Träger von (Teil-)Wissen zum Problem (z.B. Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen)
- ggf. Experten
- Entscheidungsbefugte (können im Verlauf auch später hinzugezogen werden)
- Je nach Themenstellung und Problemkomplexität 2 bis 12 Workshops von je ca. 2h. Ist die Zielstellung bekannt, kann die Anzahl erforderlicher Treffen auf Grundlage von Erfahrungswerten genauer eingegrenzt werden.
- individuelle Arbeitsaufträge zwischen den Workshops
Ablauf
Ein AI findet in 7 festgelegten Phasen statt, die nicht nur die Erarbeitung von Lösungsideen sondern auch deren Umsetzung und Wirksamkeitskontrolle sicherstellen (vgl. Bild).
Vorteile
- auch komplexe arbeitsbezogene Probleme werden lösbar durch Zerlegung & Strukturierung
- innovative Lösungsansätze durch kreativitätsfördernde Methoden
- hohe Passfähigkeit in den konkreten betrieblichen Kontext durch Einbezug aller relevanten Wissensbestandteile
- schnelle Umsetzung von Lösungen durch den Einbezug von Weisungs- und Entscheidungsbefugten
- hohe Nachvollziehbarkeit durch transparente Dokumentation aller wichtigen Schritte und Entscheidungen
- hohe Akzeptanz der Lösungen durch gemeinsames Vorgehen
- nachhaltige Wirksamkeit der umgesetzten Lösungen durch Nachverfolgung und Kontrolle